Nothing Worth Having Comes Easy - Das neue Album von Little Man Tate

Es ist immer schön zu sehen, wenn Bands ihre Fans in eine Aktion einbinden. Die Band Little Man Tate aus Sheffield hat ihre Fans dieses Jahr mit dem Auftrag ersucht, einen Namen für ihr zweites Album zu entwerfen.
Little Man Tate ist eine Band mit einer ungewöhnlich kleinen Fangemeinde. Ungewöhnlich deshalb, weil sie eigentlich Potenzial zum Mainstream-Erfolg hätten. Kritiker bemängeln an der Musik der Sheffielder ihre Eintönigkeit, die immer wieder gleichen Schemen.
Merkwürdig ist es, dass diese Leute dann Bands wie die Pigeon Detectives über den grünen Klee loben, obwohl sich die Musik dieser englischen Gitarrenrock-Bands sehr gleicht. Und sicherlich ist Little Man tate nicht eintöniger als die Taubendetektive aus Leeds es sind.

"Nothing Worth Having Comes Easy" ist nicht nur der beste Vorschlag für einen Namen gewesen, nein es ist auch das um Längen bessere Album als der erste Streich der Vier Sheffielder, "About What You Know", obwohl schon das Debüt zum Mitgrölen anregte.

Nach einem kurzen, passenden Intro beginnt die Gitarrensolo-Melodie von "Money Wheel".
Kurz danach setzt der Gesang ein, und man fühlt sich angekommen. Zu Hause.
Nach dem sogar fast euphorischen Refrain folgt wieder eine ähnliche Strophe und der Chor singt, wie es sich für Rockstars geziemt - "Work Everyday for the Money Wheel".
Nun wird die Stimme des Sängers ausgeblendet, wobei diese Sequenz mit dem Gitarrensolo ein kurzes Ende findet.
Erneut bekommt man einen Chor zu hören, diesmal sogar einen Kanon. Die Melodie des Stückes ändert sich wenig, astreiner Indie-Rock.
Nun hört man "What Your Boyfriend Said", die Hit-Single des Albums. Die Erwartungen werden nicht enttäuscht, aber auch nicht übertroffen.
Bevor der Refrain ertönt und eine unvergleichliche Atmosphäre und Stimmung schafft, und eine Melodie, die einem im Ohr bleibt.
Dann folgt auch noch der melancholische Einschlag, ein ruhiges, Gesangbetontes Stück im Stück. Durch einen Chor kehren die Sheffielder dann nicht wie erwartet zurück in den Refrain, sondern nehmen den Umweg über die Strophe, die sie nun aber lauter und lässiger vortragen. Danach folgt noch einmal der Refrain und dann naht das Ende des Stückes.
Darauf folgt ein toller, trauriger Song der mal wieder einen Ohrwurm erzeugt. "Reflection in His Sunglasses" könnte von den rauheren, besseren Kooks kommen.
Einfach zuhören und zurücklehnen und die Musik auf sich wirken lassen, das funktioniert bei dieser Musik besser als gut.
Die Stimme begeistert vor allem in diesem Stück, passt sehr gut in das Klangbild, verstärkt die Stimmung des Songs.
Bei 2:33 Minuten schaue ich auf die Anzeige und erwarte das Ende des Stückes. Erstaunt nehme ich mit den Augen wahr, dass noch ca 1 Minute folgt.
Mit den Ohren aber, höre ich ein tolles Zwischenspiel und noch einmal den Refrain. Eines der besten Stücke des Albums, doch das - dachte ich - kann man auch beim nächsten Song, "Shot At Politics" sagen.
Allerdings ist der Song eher ein Hit, als ein so stimmungskräftiges Stück wie davor, und das ist die Schwäche des Lieds, ähnlich wie bei "Money Wheel".
Trotzdem ist die Melodie tadellos, und viele Bands dieses Jahrhunderts bekommen das nicht so gut hin.
Mit "My Little Sweetie" schaffen Little Man Tate das Unmögliche - Sie bringen auch noch den Groove in ihre Musik. Und einmal mehr bin ich begeistert, und kann nicht genug Lorbeeren verteilen. Am Anfang denkt man: Was!?! Ein Country-Song?, da sich die Melodie zunächst tatsächlich ähnlich anhört. Die Frage wird allerdings von Little Man Tate perfekt beantwortet. Denn dann kommt der Refrain, mit Background-Chor vorgetragen, und wieder einmal klasse.
Die Dynamik des Stückes ist einfach brilliant und der Refrain bleibt auch noch im Ohr, der Sänger habe eine Stimme wie Billie Joe Armstrong von Green Day hieß es im Forum, besonders in diesem Stück, in dem er den Refrain besonders dreckig vorträgt, kommt das durch. Brilliant. Es wundert wohl niemanden, das "Hey Little Sweetie" die zweite Single des Albums geworden ist.
"Joined by an iPod" ist ein textbetontes Stück, ein typischer ruhiger Song der Sheffielder, mit toller Melodie, wieder passt er super in das Gesamtbild, und bislang waren außer vielleicht den überdurchschnittlichen "Money Wheel" und "Shot At Politics" zu entdecken.
Eine urbritische Melodie setzt ein, "Face On A Wall" beginnt.
Dieser Song ist wiederum wieder mal was Neues, er ist ein klassischer Beat-Song, wieder tadellos gesongwritet, ich muss wieder einmal die Brillianz "Nothing Worth Having Comes Easy" anerkennen.
Bislang war jeder Song ein Ohrwurm, so auch dieser. Einfach Klasse.
Man muss zu diesem Album wirklich nicht viel Worte verlieren, es ist einfach tadellos.
"A Little Heart" ist erneut ein Gitarren-Song, mit dem Synthesizer im Hintergrund könnte er auch von den Wombats stammen.
Nun hauen Little Man Tate noch mal richtig auf die Verstärker-Knöpfe - Das Intro von "Back of the Pub Quiz".
Es wird ruhiger, und die Strophe beginnt, wieder ist es ein gesangbetontes Stück. Mich erinnert die Strophe teilweise an das frühe "Good Charlotte", in einem ihrer ruhigeren Songs. Das Stück ist eine Ballade, mit einem melancholischen Refrain, der mal von einer lauten, mal von einer nur angedeuteten Gitarre unterstrichen wird.
Am Ende gibt es noch einmal ein Gitarrensolo, und dann kommt "London Skies, London Eyes".
In diesem Song klingen die Sheffielder wie die besseren "erwachsenen" Fratellis, wieder ein Ohrwurm, wieder toll.
"Shoulder To Sigh On" erfüllt die Versprechungen, die der Name macht.
Es ist ein A-Capella Song, der erst bei ca. 1 Minute von abstrakt gespielten Trompeten, einer akustischen Gitarre und vorantreiben Drums unterstützt wird.
Kurz nach dem EInsatz setzen die Instrumente auch schon wieder aus, der Sänger singt gegen einen Chor im Hintergrund an, und kurz darauf ist der Song auch schon beendet.
Und die Lyrics auf dem Album?
Getextet ist das Album mal wieder genial, dreckig und humorvoll, wie wir es von Little Man tate kennen.
Man verfällt zwansläufig in Applaus, ob dieser Glanzleistung Little Man Tates, die man von dieser Band vielleicht nicht unbedingt erwartet hätte.
Das Fazit: Vielleicht tut es einer Band gut, eine etwas kleiner Fangemeinde zu haben, damit sie nicht so einen (entschuldigung) Schrott produzieren wie die Kooks in ihrem zweiten Album.
Ich gebe 9/10 Punkten

Free Download Joined By An iPod via Myspace


Das offizielle Video zu "Hey Little Sweetie"



Das offizielle Video zu "What Your Boyfriend Said"



"For The Most Beautiful Lady In The World" Little Man Tate - Reflection On His Sunglasses Live @ Boardwalk 2008.



(Anmerkung: "Nothing Worth Having Comes Easy" erscheint am 15. September im United Kingdom, in Deutschland, laut Amazon, leider erst am 24. Oktober; Bei iTunes ist das Album komischerweise aber schon mit Bonustrack für den Spottpreis von 7,92 € zu kaufen)

1 comment:

Unknown said...

Dank darragh! Das ist genau das, was ich brauche, um mich im Blog kommentieren vertraut zu machen. Wir freuen uns auf viele interessante und hilfreiche Artikel von Ihnen......

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