Um auch die Post-Rocker zufriedenzustellen schreibe ich nun ein Review zum Debütalbum der Band "Vessels", "White Fields & Open Devices".
Es ist nicht verwunderlich, dass sich unter den Freunden der Band allgemein beliebte Künstler der Englischen Math-Rock Szene wie "Cats and Cats and Cats" oder "iLiKETRAiNS" befinden. Vessels versprechen Experimental Post-Rock, und den bieten sie auch.
Die Platte beginnt ruhig, mit einem langen "Altered Beast", dessen Höhepunkt sich am Ende des Stückes befindet. Darauf folgt "A Hundred Times in Every Direction", die erste Gesangperiode wir erreicht, Spannung wird durch das hysterisch schnelle, aber noch leise Trommelspiel aufgebaut. Dann kommt der Höhepunkt, das Stück explodiert, ein Synthesizer setzt ein, spielt die höchsten Töne, und es wird gerockt. Ohne viel Melodie wird auf die Instrumente gehauen, Aggressivität aufgebaut, und langsam wieder abgebaut.
Nun hören wir "Happy Accident", was leider ein Extrem des vorherigen Stückes, ist - Zu Anfang leise, in der Mitte laut, am Ende wieder leise, das scheint bislang das einzige Schema des Vessels-Songwritings zu sein, sehr enttäuschend.
Nun setzt ein ausgeblendeter Sprechgesang ein, und die Musik verschwindet leise im Hintergrund. Mal Etwas Anderes?
Nein.
Denn darauf folgt wieder mal lautes Geballer, man fühlt sich bislang wie in einer Oper deren Höhepunkte zum Vorhersehbarsten Zeitpunkt kommen, und man deswegen in seinem gemütlichen Opernsessel einschläft.
"An Idle Brain and the Devil's Workshop" ist lauter als die anderen Stücke, diesmal scheint sich der Höhpeunkt in die Länge zu ziehen, doch diesmal gibt es wenigstens eine Andeutung schöner Melodien im Instrumental-Bereich.
Man wundert sich schon, dass man einen guten Anfang für ein Stück danach durch Songwriting so verhunzen kann, dass er genauso wie die anderen klingt - Denn, obwohl das Lied schon zu Beginn dramatisch klingen soll, werden gegen Mitte noch mal richtig die Verstärker aufgedreht, das dauert dann die üblichen Anderthalb Minuten, dann wird wieder abgebaut und nun beginnt die bislang schönste Periode des Albums.
Schöne Postrock-Melodien -und Drumming, im Hintergrund Rauscht es ungeordnet - Eine wunderbare Atmosphäre wird geschaffen, wie sie bislang auf dem zu durchschaubaren Album nicht zu finden war.
Stutzig werde ich, als der nächste Song "Walking Through Walls" keineswegs erneut eine Explosion an Kraft, und Aggressivität ist, sondern einen ebenso wunderschönen ANfang, wnnauch nun mit Gesang, besitzt wie das Ende seines Vorgängers.
Electrobeats werden langsam, additional zu den Chinesisch kilingenden Cymbals, eingeführt.
Kurz darauf steigt auch noch eine akustische Gitarre ein, die Electrobeats stoppen, und der Drummer beginnt richtig - Doch er hat nicht viel Zeit, denn kurz darauf gibt es ein schönes Akustik-Solo der Gitarre.
Wir sind nun wieder an dem Punkt angekommen, an dem die Elektrobeats einsetzen - Wir sind am Refrain angekommen.
Die Elektrobeats übernehmen nun, gegen Ende das Kommando, und der Song stoppt relativ plötzlich.
Mit dunklen Sounds geht es weiter, Synthesizer-Waves kreieren eine schwarze Atmosphäre, getilgt von Hoffnung. Leise, arrhythmische Trommelschläge setzen ein, und schließlich auch die Band.
"Trois Heures" hat begonnen.
Eine Dramatik entsteht, doch sie stoppt bald wieder - Das alte Spiel.
Gegen Ende wid es noch mal laut, so wie wir Vessels-Songwriting zu Anfang kennengelernt haben.
Mit "Look at that Cloud!" folgt ein ruhiger, von sphärischen Tönen, bzw. am Ende von Gitarre, bestimmter Song.
Wahrscheinlich merkt man mir an, dass ich mich beim Schreiben dieses Reviews etwas langweile, und das Ende herbeisehne. Dafür entschuldigt mich bitte, doch das ist nicht meine Schuld, sondern die des Albums.
Eine schwache Platte, die es eigentlich gar nicht verdient gehabt hätte, sie zu rezensieren, doch ich habe mehr erwartet.
Die nüchterne Erkenntnis bleibt:
Schlechte Platten muss es auch geben, damit man die Andern als Gut erachten kann.
Damit und mit 4.5/10 Punkten für "White Fields & Open Devices" wünsche ich euch noch einen schönen Tag.